Aufnahmealter: ab 16 Jahre
Unsere Verselbständigungsgruppe für neun Jugendliche und junge Erwachsene befindet sich zentral in der Ortsmitte von Kall. In dem historischen Fachwerkhaus bewohnen die Jungen und Mädchen ein eigenes Zimmer.
In der Nachbarschaft zum Nationalpark Nordeifel bietet die Gemeinde Kall mit ihren über 5000 Einwohner*innen, zahlreichen Geschäften und Betrieben bei gleichzeitig guter öffentlicher Verkehrsanbindung an der Bahnstrecke Köln – Trier, Überschaubarkeit und Abwechslung. Geschäfte, Regionalschule, Berufskolleg, Ärzt*innen, Hallenbad, Fitnesscenter, Reitstall und vieles andere mehr sind so gut erreichbar.
Entsprechend der aktuellen Situation und möglichen weiteren Lebensperspektiven wird die Entwicklung zur Selbstständigkeit individuell begleitet und schrittweise durch ein multiprofessionelles Team unterstützt. Im Prozess der Verselbständigung erarbeiten sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre Idee von einer eigenständigen Zukunft und bereiten sich auf das Leben in einer eigenen Wohnung oder dergleichen vor. Zur Vorbereitung auf ein selbständiges Leben wird die schrittweise Ablösung von einer „Rundumversorgung“ ermöglicht. Die geplante Unterbrechung der Betreuungszeit, ermöglicht den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zudem eine unmittelbare Zunahme an Eigenverantwortung. In konzipierten Workshops mit Bausteincharakter, werden ferner konkrete Informationen für die spätere eigenständige Lebensführung vermittelt und eingeübt. Es ist uns wichtig, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre Ziele – unabhängig von denen der anderen – verfolgen und Unterstützungsangebote eigenständig einfordern können. Die Jungen und Mädchen können sich für diesen Prozess die Zeit nehmen, die sie individuell benötigen. So ist die Verweildauer der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in dieser Gruppe höchst unterschiedlich. Jede*r wird entsprechend dem ureigenen Tempo begleitet und gefördert.Mögliche Unterbrechungen im Entwicklungsprozess werden zum Anlass genommen, die Dynamik der Anforderungen zu minimieren. Im weiteren Verlauf erfolgt die Reduzierung der fachlichen Anteilnahme sukzessive zu Gunsten individuell erhöhter Autonomie. Die dafür notwendigen Absprachen mit den Jugendämtern, werden durch die Erziehungsleitungvermittelnd begleitet. Zudem berät die Erziehungsleitung das Team und auch die jungen Menschen ganzheitlich systemisch. Um einen adäquaten Umgang mit erlebten Traumata zu ermöglichen, wird zugleich eine Anbindung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen andie niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiater*innen, Therapeut*innen für Erwachsene unterstützt. Bei akuter Notwendigkeit kann ebenso eine interne therapeutische Begleitung realisiert werden. Wir gehen davon aus, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach dem Verlassen der Wohngruppe ein eigenständiges Leben führen können. Für die erste Zeit nach dem Aufenthalt in der Gruppe bieten wir zudem die Möglichkeit des Betreuten Wohnens an.